Geistlicher Impuls vom 23. März: Füreinander da sein

von Dominik Potthast, Pastoralreferent

„Hallo! Wir wollen helfen.“ Dieser Anruf kam letzte Woche rein und bereitete mir große Freude. Die Messdienerleiterrunde aus Diestedde hatte sich Gedanken gemacht, wie sie sich jetzt als junge Menschen für die Gesellschaft einsetzen können. Ihre Idee: Für Senioren einkaufen. Und die Messdienerleiter sind nicht die einzigen, die sich in unserer Pfarrei und darüber hinaus engagieren. Es haben sich Gruppen zusammengefunden, die ihre Unterstützung anbieten, und es gibt die vielen Menschen, die in der Nachbarschaft füreinander da sind.

Diese Solidarität hat Jesus uns vorgelebt. Ihm lagen besonders die Schwachen in der Gesellschaft am Herzen. Ihnen war er besonders zugewandt. Zu den damaligen Randgruppen gehörten die vielen Menschen mit Krankheit und Behinderung. Zahlreiche Bibelstellen berichten darüber:

„Jesus kam an den See von Galiläa [= See Genezareth]. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie.“ (Matthäusevangelium 15,29-30)

Jesus kümmerte sich um die, die in der jeweiligen Situation seiner Hilfe bedurften. Heute in Zeiten der Coronaepidemie sind es vor allem die Alten und Kranken beziehungsweise Vorerkrankten, die unsere Unterstützung benötigen. Vergessen werden dürfen auch die nicht, die materielle Not leiden, die jetzt auf Einkommen verzichten müssen oder die schon vor der Krise knapp bei Kasse waren und bei geschlossenen Lebensmitteltafeln auf diese Unterstützung nicht zurückgreifen können.

Es gibt die vielen Menschen, die im medizinischen und pflegerischen Bereich jetzt besonders gefragt sind, ebenso diejenigen, die unser Land über die Versorgung etc. am Laufen halten. Und natürlich müssen unsere Politiker jetzt weise Entscheidungen treffen, wie den Menschen auf vielen Ebenen geholfen werden kann.

Wichtig ist zugleich, dass wir als Gesellschaft als Ganzes jetzt zusammenstehen. Es kommt nicht nur auf die eben genannten Berufsgruppen an. Viele von uns können einen Beitrag leisten, damit die Menschen in Not unter uns nicht vergessen werden. Nächstenliebe, die Jesus uns gelehrt hat, ist das Gebot der Stunde. Solidarisch sein können wir, indem wir einsamen Menschen zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Auch wenn Besuche derzeit nicht möglich sind, so gibt es doch viele andere Wege der Kommunikation, angefangen beim Telefon. Und natürlich ist die Einkaufshilfe eine gute Unterstützungsmaßnahme. Niemand soll hungern müssen, gleich ob es keine Möglichkeit gibt, einen Supermarkt aufzusuchen, oder ob es an Geld fehlt.

Achten Sie doch bitte auf Ihre Mitmenschen. Bieten Sie Hilfe an oder melden Sie sich gerne bei der Kirchengemeinde, wenn Sie Not sehen. Wenn Sie selbst in diesem Bereich Unterstützung anbieten oder empfangen möchten, rufen Sie uns gerne an (Telefon: 02523/953600) oder schreiben Sie uns (E-Mail: stmargareta-wadersloh@bistum-muenster.de).

Es ist schön zu wissen, dass in dieser Zeit Menschen füreinander Verantwortung übernehmen.

Allen wünsche ich, Kraft in einer zusammenhaltenden Gemeinschaft zu spüren und Halt im Glauben zu erfahren. Gott ist uns nahe, besonders in Zeiten der Not.