Geistlicher Impuls vom 12. April: Christus das Licht

von Pastoralreferentin Karin Schmeing

Lumen Christi – Christus das Licht

In der Osternacht versammeln sich die Gläubigen in der Regel um das Osterfeuer (vor der Kirche), an dem nach den eingängigen Gebeten der Liturgie die Osterkerze entzündet wird.

Mit dem dreimaligen Lobgesang „Lumen Christi – Christus das Licht“ zieht die Gemeinde mit dem Geistlichen in die dunkle Kirche ein. Mit jedem Ausruf des Lobgesangs wird das Licht mehr und mehr unter den Gläubigen verteilt, so dass alle ein brennendes Osterlicht in ihren Händen halten und die dunkle Kirche von vielen kleinen Lichtern erhellt wird.

So beginnen wir in der Regel die feierliche Osternacht!

Aber in diesem Jahr ist alles anders. Der Osterlob „Lumen Christi“ wird in diesem Jahr nicht von den Gläubigen mit dem Antwortgesang „Deo gratias – Dank sei Gott“ beantwortet, weil die Priester diese Osternacht ohne Gemeinde feiern müssen.

Der wichtigste Gottesdienst des Jahres findet ohne Gemeinde in der Kirche statt.

Doch viele Gläubige werden diesen Gottesdienst von zu Hause aus mitfeiern. In den letzten Tagen wurden unsere Kirchen sehr rege besucht. Viele von Ihnen holten sich Osterkerzen und die Sonderausgabe des Pfarrbriefes. So können Sie die Liturgie in anderer Weise zu Hause mitfeiern. Das Osterlicht kann aus unseren Kirchen am Sonntagmorgen geholt werden. Das Osterfest wird in diesem Jahr anders gefeiert – entweder beim Fernsehgottesdienst, beim Streaming eines aufgezeichneten Gottesdienst über das Internet oder auch im eigenen Gebet und Gesang in der Familie.

Eigentlich ergeht es uns in diesem Jahr wie den Jüngern und Jüngerinnen zu Jesus Zeiten. Auch sie waren nicht direkt am Ostergeschehen – seiner Auferstehung – beteiligt. Seine Gefangennahme, seine Kreuzigung und seinen Tod haben sie miterlebt. Eigentlich sind in den frühen Morgenstunden die Frauen zu seinem Grab gekommen, um den Verstorbenen Jesus ihre Verehrung zu erweisen. Ohne zu wissen, begeben sie sich damit auf die Suche nach dem Auferstandenen, nach Ostern.

Ostern beginnt damit, dass wir uns wie die Frauen auf die Suche nach Jesus begeben. Wir können wie sie zu Sehenden, Hörenden und Glaubenden werden, die die Botschaft der Auferstehung verkünden.

Sie sahen, dass das Grab leer ist.

Sie hörten die Botschaft des Engels: „Fürchtet euch nicht! Der Herr ist auferstanden!“

Sie brachten diese Botschaft zu den anderen.

Auch wir sind immer wieder eingeladen an seine Auferstehung zu glauben. Wir wissen nicht, wie diese Auferstehung geschehen ist. An die Auferstehung können wir nur glauben. Sie ist wissenschaftlich nicht nachweisbar. Aber wir können die Zeichen der Zeit erkennen, in der uns Christus, der Auferstandene begegnen will.

In diesen Tagen der Ausgangsbeschränkungen wird seine Botschaft von seinem Reich mitten unter den Menschen lebendig. Es hat sich in dieser Zeit wieder ein anderer Blick auf das Leben entwickelt. Nicht mehr die nächste Anschaffung und der nächste Urlaub ist wichtig, sondern das Wohl der andere, denen wir unterschiedlich respektvoll begegnen.

Eine neues „Füreinander“ ist in dieser Zeit entstanden. Ein neuer Blick wird auf Menschen gerichtet, die einen wichtigen Dienst in der Gesellschaft leisten, trotz schwieriger Arbeitsbedingungen und nicht immer gerechter Bezahlung.

Die Menschen beginnen in diesen Tagen vieles miteinander zu teilen.

So will uns Christus in diesen Tagen das „Lumen Christi – Christus das Licht“ sein. Seine Botschaft – von Weihnachten bis Ostern – „Fürchtet euch nicht!“ kann uns immer wieder trotz aller Bedrängnis und Sorgen zur Hoffnungsbotschaft werden.

Darum lassen Sie uns dieses Osterfest 2020 in besonderer Weise feiern.

ER ist AUFERSTANDEN – HALLELUJA!!!

Im Namen unserer Pfarrei St. Margareta wünsche ich Ihnen ein frohes, gesegnetes und hoffnungsvolles Osterfest


Ostersegen

Gott ich vertraue Dir, – und glaube –
dass du mit mir durchs Leben gehst!
Ich spüre, dass mein Glaube nicht ins Leere geht.

Ich habe Erfahrungen mit dem Leben gemacht,
die mich in meinem Glauben bestärken.
Die Phase des Ablehnens und Zweifelns
war ebenso wichtig.
Ich vertraue Dir mein Leben an.

Das drücke ich aus, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche:
Ich glaube an Gott den Schöpfer,
an seinen Sohn, der uns die Erlösung
und die Auferstehung schenkt
und an seinen Heiligen Geist,
der mich begleitet in meinem Alltag.

Dieser Glaube ist ein Zeichen meines Vertrauens.
Ich verstehe vielleicht nicht alles.
Doch vertraue ich – ich glaube!

Gott, ich bitte dich:
Segne mich und meinen Glauben an dich,
den Gott des Lebens und der Auferstehung. Amen.

Impuls von von Pastoralreferentin Karin Schmeing