Geistlicher Impuls vom 23. Juni: Eine frohe Botschaft

Impuls von Pater Maria John

Das heutige Evangelium (Mt 7,6.12–14) weist darauf hin, dass wir nicht verschwenderisch umgehen sollten mit der Verkündigung des Wortes Gottes. Zugleich erinnere ich mich an das Gleichnis vom Sämann: Werden die Samen dort nicht verschwenderisch ausgestreut über Felder, Wege und Felsen? Und nur die Samen auf gutem Boden wachsen auch wirklich.

Wie sollen wir denn nun damit umgehen?

Im heutigen Evangelium heißt es: „Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden“ . Wie schwer das ist! Vielleicht muss man eben „nur“ das passende Feingefühl entwickeln, um zu erkennen, wann welche Art der Verkündigung angebracht ist. Nicht jeder Mensch will die Botschaft Jesu Christi hören und da scheint es von großer Wichtigkeit zu sein, vorsichtig damit umzugehen. Je größer der Widerstand ist, desto schwerer findet der Same seinen Platz zum Wachsen.

In der heutigen Zeit scheint es manchmal so, als wollten die Menschen gar nichts mehr hören von einem Evangelium. Nur, warum ist das so? Diese wunderbare Frohe Botschaft nicht hören zu wollen, entspricht so gar nicht der Natur des Menschen, denn jeder Mensch möchte glücklich sein, möchte gute Botschaften hören. Vielleicht verknüpfen manche Menschen die Botschaft Jesu mit unglaubwürdigen Geschichten oder mit einer Herausforderung, die sie überfordert. Es könnte auch sein, dass die Menschen, die diese Botschaft nicht hören oder sich nicht darauf einlassen wollen, weil sie sie gar nicht kennen oder nicht vorstellen können, dass diese Botschaft gut für sie sein könnte. Das Verhaftetsein an diese Welt, die Sorgen der Welt oder die Verführung durch Reichtum hindern die Menschen daran, die Verkündigung anzunehmen.Das Wort erstickt und bleibt fruchtlos.

Und dabei lohnt es sich doch, die frohe Botschaft weiter zu erzählen. Allerdings kommt die Botschaft noch besser an, wenn man sie selbst lebt. Mit den Menschen mit-lebt, sich anderer annimmt, ihnen so begegnet, dass sie mit einem positiven Gefühl nach Hause gehen, mit-leidet durch Zuhören, mit-lacht ohne Häme. Auf diese Weise soll der Christ  mit dem eigenen Leben die Botschaft weiter tragen, ohne die Unzulänglichkeiten des Anderen ständig im Visier zu haben.

Lasst uns zu denen gehören, die in Bedrängnissen stand halten und somit wirklich Frucht bringen.

Impuls von Pater Maria John