Bischof beantwortet Fragen von Jugendlichen zu Wünschen und Vorsätzen

Genn: „Ich bin bereit für das, was dieses Jahr mir bringen wird“

Bischof Genn (links) im Gespräch mit dem 19-jährigen Moderator Ben Wenner über Vorsätze, Wünsche und Ziele für das neue Jahr. | Fotos: A. Pohl

Münster (pbm/acl). Zwei Wünsche für das neue Jahr liegen Münsters Bischof Dr. Felix Genn besonders am Herzen: das Ende der Corona-Pandemie und einen wachsenden Zusammenhalt in der Gesellschaft. Einen Einblick in weitere Wünsche und Vorsätze gab der Bischof am 22. Januar beim ersten „Ask the bishop“-Abend des Jahres in der Jugendkirche in Münster. Genn stellte sich per Livestream den Fragen der Jugendlichen, einige aus Religionskursen der Hildegardisschule in Münster und des Gymnasiums Johanneum in Wadersloh. Im Instagram-Chat konnten die Jugendlichen ihre Fragen und Gedanken mitteilen, auf die der Bischof im Gespräch mit Moderator Ben Wenner einging.

„Das ist ein unnormaler Zustand, den wir gerade erleben, der mir auch Angst macht“, betonte der Bischof. „Ich wünsche mir sehr, dass wir wieder näher bei den Menschen sein dürfen, dass wir soziale Kontakte pflegen dürfen“, erläuterte er seinen ersten Wunsch mit Blick auf die Einschränkungen durch das Virus. Die Impfung sei dabei ein wichtiger Schritt: „Ich warte schon, dass ich benachrichtigt werde und an der Reihe bin.“

Aus der Jugendkirche in Münster wurde der „Ask the bishop“-Abend mit Bischof Felix Genn per Livestream übertragen. | Foto: A. Pohl

Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen habe er viele, mit Vorsätzen dagegen tue er sich schwer, gestand Bischof Genn, nachdem die Jugendlichen per digitaler Umfrage ihre Vorsätze mitgeteilt hatten. Zu oft schon habe er gefasste Vorsätze nicht umsetzen können. „Aber dafür kann ich überzeugt sagen: Ich bin bereit für das, was dieses Jahr mir bringen wird – in Kirche, Staat, Gesellschaft.“ Die Frage „Bist Du bereit?“, die über dem Abend stand, präge seinen Alltag jeden Tag aufs Neue, erklärte der Bischof. „Wenn ich morgens den Tag beginne, weiß ich zwar, welche Termine anstehen, aber ich weiß nicht, was noch alles dazwischen kommen kann.“ Jeden Tag versuche er deshalb, bereit zu sein. Dabei spiele auch sein Glauben eine wichtige Rolle. „Ich lege jeden Tag in Gottes Hand und bitte ihn, dass er mir helfe, ihn so zu gestalten, dass ich den Menschen, denen ich begegne, gerecht werde.“

Der Bischof ermutigte die Jugendlichen, an ihren eigenen Vorsätzen zu arbeiten. „Sport treiben“, griff er ein von Jugendlichen mehrfach genanntes Beispiel auf, „damit muss man einfach anfangen.“ Bei manchen Dingen helfe aber auch ein Gebet. „Zum Beispiel dafür, dass Oma und Opa nicht an Corona erkranken oder dass ein guter Schulabschluss unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelingt.“

Die Jugendlichen beschäftigte zudem der Fortgang des Synodalen Wegs. „Ich sehe darin eine Chance, miteinander über kontroverse Themen ins Gespräch zu kommen“, erklärte der Bischof. Von einem Neuanfang zu sprechen, sei vielleicht zu viel, „aber es wird einen Impuls geben, der Dinge verändern wird“, zeigte er sich überzeugt.

Der Gesprächs- und Gebetsabend, durch den Johanna Tewes und Ben Winner sowie die Musiker Lasse Grögor und Laura Meemann führten, endete mit Fürbitten, die die Jugendlichen einsenden konnten.

Information zu „Ask the bishop“

„Ask the bishop“ ist ein Format der Jugendkirche in Münster, das die bisherigen Angebote von Jugendkatechese und Jugendgebetsabend zusammenfasst. Nachdem die Premiere im März aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, hatten Jugendliche aus dem Vorbereitungsteam eine digitale Alternative entwickelt und den Instagram-Kanal „Ask the bishop“ ins Leben gerufen. Per Direktnachricht auf Instagram können junge Menschen seitdem ihre Fragen an Bischof Felix Genn stellen. Rund 100 Fragen hat er in den vergangenen Monaten jeweils in einem kurzen Video beantwortet. Mehr als 1200 Jugendliche folgen mittlerweile den Antworten des Bischofs.

Quelle: Bischöfliche Pressestelle/Region Münster-Warendorf, Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Ann-Christin Ladermann / Fotos: Achim Pohl