Viele Menschen mögen mit den im katholischen Bereich üblichen Messintentionen, die man im Pfarramt „bestellen“ kann, nur noch wenig anfangen. Kann es denn sein, dass man einem Priester Geld in die Hand drückt, damit er ein besonderes Gebetsanliegen des „Bestellers“, z.B. das Gedenken an einen Verstorbenen, in die Messfeier einbezieht? – Sicher, Gnade kann man nicht kaufen. Auch kann man durch Geldgaben weder sein eigenes noch das Seelenheil eines anderen sichern.

Welche Bedeutung hat also die Messintention?

Jede Messfeier ist zunächst Vergegenwärtigung des Heilsopfers Christi. In jeder Messe werden die Teilnehmer mit hineingenommen in dieses Heilsgeschehen.

So heißt es im Schlussgebet des 28. Sonntags im Jahreskreis:
„Allmächtiger Gott, in der heiligen Opferfeier nährst du deine Gläubigen mit dem Leib und Blut deines Sohnes. Gib und durch dieses Sakrament auch Anteil am göttlichen Leben.“

Und eine Oration des 20. Sonntags im Jahreskreis lautet:
„Barmherziger Gott, im heiligen Mahl schenkst du uns Anteil am Leben deines Sohnes. Dieses Sakrament mache uns auf Erden Christus ähnlich, damit wir im Himmel zur Vollen Gemeinschaft mit ihm gelangen.“

In jeder Messfeier ist also Christus der Handelnde, der seine Erlösung gegenwärtig werden lässt, damit sie in den Mitfeiernden Frucht bringt. Diese „Frucht“ der Messfeier, also die Erlösungskraft Jesu kann der Priester auch einem ihm genannten Anliegen (= Messintention) zukommen lassen.

Wenn man eine Messintention im Pfarramt angibt, zahlt man dafür ein sogenanntes Messstipendium (Messgeld).

In Italien gibt man für eine Messintention 10 Euro, in den USA 10 Dollar und mehr. In Deutschland haben sich alle Diözesen auf einen Richtwert von 5 Euro festgelegt.

Pro Messe mit Intention erhält also ein Priester in Deutschland treuhänderisch 5 Euro auf ein spezielles Konto gezahlt. Dieses Geld darf er ausschließlich kirchlichen oder mildtätigen Zwecken zukommen lassen.

In anderen Teilen der Weltkirche sind die Stipendien ein wichtiger Beitrag für den Lebensunterhalt der Priester.

Da ein Priester pro Tag maximal ein Messstipendium erhält, werden alle überzähligen Stipendien an Priester in ärmeren Ländern weitergereicht. Auf diesem Weg wird auch sichergestellt, dass für jedes Stipendium im In- oder Ausland eine eigene Messe gefeiert wird.

Die in unserem Pfarramt erbetenen Messintentionen werden in der Regel im Publicandum oder in den Fürbitten genannt.