St_Josef_Walibo12St.-Josef-Kirche Bad Waldliesborn

Beermannweg 3
59556 Lippstadt – Bad Waldliesborn

(Geben Sie Parkstraße 19 in das Navigationsgerät ein)

Geschichte

Im Jahre 1928 hatte Bischof Dr. Johannes Poggenburg den Kapellenbezirk Waldliesborn (zuvor zur Pfarrei SS. Cosmas und Damian, Liesborn, gehörig) zum eigenständigen Pfarr-Rektorat erhoben. Noch im selben Jahr beschlossen die Katholiken von Waldliesborn mit ihrem damaligen Pfarr-Rektor Franz Beermann, eine neue Kirche zu bauen. Hauptargument war die Raumnot in der alten St. Paulus Kapelle zur Kluse an Sonn- und Feiertagen (diese wurde 1972 abgebrochen, sie stand dort, wo sich heute das Pfarrheim „Die Brücke“ befindet).

Die neue Kirche sollte 330 Sitzplätze erhalten und etwa 75000 Reichsmark kosten. 30000 Mark sollten durch Spenden der Bad Waldliesborner zu­sammenkommen. Der Rest sollte durch eine Kirchenkollekte in allen Pfarreien des Bistums Münster und durch eine Hauskollekte in Westfalen aufgebracht werden. Waldliesborner Männer waren tage- und wochenlang unterwegs, um das notwendige Geld für den Kirchenbau zu beschaffen.

Nachdem alle Baugenehmigungen eingetroffen waren, konnte im Jahre 1929 der Grundstein gelegt werden. Der Kirchbauverein, die gesamte Gemeinde und nicht zuletzt der Vater des Neubaues, Pfarr-Rektor Franz Beermann, halfen tatkräftig mit und versuchten immer wieder, neue Geld­quellen zu erschließen. Waldliesborner Tischler zum Beispiel zimmerten die Beichtstühle. Am 30. April des Jahres 1930 wurde die Kirche von Bischof Dr. Johannes Poggenburg eingeweiht.

In der Bad Waldliesborner St. Josef-Kirche steht ein besonderes Prunkstück: eine aus Holz geschnitzte Renaissance‑Kanzel aus dem Jahre 1557. Vor 1930 befand sich diese Kanzel über lange Zeit in der inzwischen abgetragenen St. Paulus-Kapelle zur Kluse. Die Kanzel, die wegen der an ihr dargestellten grimmig dreinblickenden Figuren wird auch die „Kanzel der acht finsteren Männer“ genannt. Die Kanzel stammt ursprünglich aus der Benediktinerabtei Liesborn.

Sie hat das Aussehen eines eckigen Bechers, der auf den Sichtseiten in zwei Reihen übereinander acht rechteckige Füllungen als Flachschnitzereien in der Art alter Holzschnitte zeigt, die Personen und Szenen aus dem Alten und Neuen Testament (Moses mit den Gesetzestafeln, König David, König Salomon, die Beschneidung Jesu im Tempel) sowie Darstellungen folkloristischer Art zum Inhalt haben.