Geistlicher Impuls vom 08. April: Mit Gottes Hilfe unser Leben verändern

von Pfarrer Martin Klüsener

Gerade die Zeit vor Ostern ist eine gute Zeit, ehrlich auf sein eigenes Leben zu schauen. Wenn man dabei etwas entdeckt, was nicht ist wie es sein soll, können wir mit Gottes Hilfe unser Leben verändern. Eine Hilfestellung für die Gewissenserforschung kann dieser Beichtspiegel (von Christoph Ohly) sein.

Mein Leben mit Gott

  • Bin ich dankbar dafür, dass ich an Gott glauben darf? Vertraue ich auf ihn und lege ihm meine Freude und meine Sorgen ans Herz?
  • Bemühe ich mich um eine Vertiefung meines Glaubens? Lese ich in diesen Tagen in der Heiligen Schrift? Nehme ich ein gutes Buch zur Hand, um mich im Glauben zu bilden?
  • Bete ich täglich am Morgen, am Abend, zum Essen? Bete ich auch für andere?
  • Wie rede ich über Gott? Spreche ich seinen Namen leichtfertig aus? Fluche ich?
  • Schäme ich mich für mein Christsein? Lege ich im Gespräch und in meiner Haltung Zeugnis für Gott ab?
  • Lasse ich mich von Zweifeln am Glauben leiten oder gehe ich mutig gegen sie an?
  • Habe ich in dieser Zeit der Corona-Pandemie auf die Stimme Gottes in meinem Gewissen gehört, wenn sie mich zu Vertrauen und Hilfe für andere ermutigt? Oder habe ich sie unterdrückt?
  • Bin ich bereit, auf Gottes Ruf zu hören und ihm mit einer Lebensentscheidung (Ehe; geistliche Berufung) zu antworten?

Mein Leben mit der Kirche

  • Wie gestalte ich mein Leben mit der Kirche in dieser Zeit der Corona-Pandemie?
  • Feiere ich die Heilige Messe in den sozialen Kommunikationsmitteln mit? Nutze ich die Möglichkeit, in eine offene Kirche zu gehen? Glaube ich an die Gegenwart Jesu Christi in der Heiligen Eucharistie?
  • Habe ich in dieser Österlichen Bußzeit einen Vorsatz des Verzichts konsequent verfolgt?
  • Liebe ich die Kirche als Werk Gottes? Ist meine Kritik an der Kirche aufbauend oder destruktiv?
  • Wie rede ich über Mitchristen und geistliche Amtsträger in der Kirche?
    Bete ich für den Papst, die Bischöfe und Priester?
  • Bete ich für alle, die in dieser Zeit große Verantwortung tragen, Ärzte, Krankenschwestern, Pflegerinnen, Politiker, Forscher?
  • Habe ich mich innerlich von der Kirche getrennt? Habe ich einen Austritt aus der Kirche erwogen oder sogar erklärt?

Mein Leben mit der Kirche

  • Ist meine Haltung den Menschen gegenüber von Respekt bestimmt? Oder bin ich egoistisch und bestehe meistens auf meinem Recht?
  • Bin ich gerade in dieser Zeit der Corona-Pandemie bereit zu helfen, zu raten, zuzuhören, beizustehen, meine Zeit mit anderen zu teilen?
  • Sehe ich die Not anderer Menschen? Bemühe ich mich um hilfreiche Unterstützung in Gebet und Tat?
  • Habe ich die Mitmenschen durch die auferlegte Quarantäne geschützt, wenn ich am Corona-Virus erkrankt bin? War ich im öffentlichen Bereich vorsichtig und verantwortungsbewusst im Umgang mit Menschen?
  • Ermutige ich Menschen gerade in dieser herausfordernden Zeit zu einem religiösen Leben? Weise ich sie auf die Hilfe einer regelmäßigen Gewissenserforschung hin?
  • Wie halte ich es mit der Wahrheit? Bin ich aufrichtig und ehrlich? Lüge ich?
  • Habe ich schlecht über andere geredet, Fehler weitererzählt?
  • Bin ich empfindlich, nachtragend oder zornig gewesen?
  • Bemühe ich mich gerade in den Herausforderungen dieser Wochen um Ausgeglichenheit und versuche ich, meine Launen zu bekämpfen?
    Kann man sich auf mein Wort verlassen? Behalte ich Vertrauliches für mich?

Mein Leben in Ehe und Familie

  • Wie verhalte ich mich gegenüber dem Ehepartner, den Kindern, Eltern und anderen Familienmitgliedern?
  • Nehme ich mir die nötige Zeit zum Gespräch mit dem Ehepartner? Versuche ich, den Ehepartner zu verstehen und anzunehmen oder nörgle ich nur?
  • Trage ich durch Geduld und Vergebung zum Familienfrieden bei, der in diesen Wochen besonders herausgefordert sein kann?
  • Gebe ich in religiöser Hinsicht ein gutes Beispiel? Unterstütze ich das religiöse Leben in der Familie?
  • Ist der Umgang mit meinem Ehepartner auch in der geschlechtlichen Begegnung von Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen, großzügigem Sich-Einander-Schenken, auch von Verzicht geprägt?

Mein Leben mit mir selbst

  • Kann ich mich so akzeptieren, wie Gott mich erschaffen hat?
    Oder muss ich mich ständig mit anderen vergleichen?
  • Bin ich dankbar für die Gaben, die Gott mir geschenkt hat?
  • Habe ich ein reifes Verhältnis zu meiner Geschlechtlichkeit gefunden?
  • Bemühe ich mich um Lauterkeit meiner Gedanken und Wünsche, auch bei der Nutzung des Internets? Habe ich mich selber befriedigt? Habe ich außerehelichen Geschlechtsverkehr gehabt?
  • Schade ich meiner Gesundheit durch Alkohol, Nikotin, Drogen, zu wenig Schlaf oder ungesunde Ernährung?
  • Kämpfe ich gegen schlechte Neigungen und Charakterschwächen bewusst an?
  • Bemühe ich mich um Entfaltung meiner Talente und die der anderen?

Mein Leben in der Öffentlichkeit

  • Gehe ich mit der Schöpfung Gottes und ihren Ressourcen verantwortungsbewusst um?
  • Halte ich mich an die derzeit geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens?
  • Gefährde ich das eigene Leben oder das der anderen durch unvorsichtiges Verhalten?
  • Bleibe ich meinen Entscheidungen treu oder lasse ich mich vom Sog der Meinungen hin- und herreißen?
  • Kann man sich auf mich verlassen?

von Pfarrer Martin Klüsener