Die Partnerschaft zwischen St. Margareta und St. Francis Xavier (Yapei) während der Corona-Krise

Foto: Robert Voß

Viereinhalb Jahre besteht  die Partnerschaft zwischen der Pfarrei St. Margareta Wadersloh und der afrikanischen Pfarrei St. Francis Xavier in Yapei, Ghana. Nun ist sie gleich durch die globale Pandemie einer besonderen Herausforderung ausgesetzt. Denn gegenseitige Besuche zur Entwicklung neuer Projekte sind auf nicht absehbare Zeit unmöglich. Der Pandemie fiel auch der für Anfang Juni geplante Besuch einer Wadersloher Delegation von vorwiegend jüngeren Leuten in Ghana zum Opfer. Sie wollten gemeinsam mit vielen anderen Delegationen aus dem Bistum Münster das 25- jährige Jubiläum der Diözese Damongo begehen, in der auch unsere Partnerpfarrei Yapei liegt.

Wie Father Sylvester schreibt, verschärft die Pandemie noch die Lage der Ärmsten in der Bevölkerung in Nordghana. Ähnlich wie bei uns gibt es auch in Ghana einen Lockdown, der nun langsam gelockert wird. Die Schulen, Kirchen und Moscheen waren geschlossen und jegliche Versammlungen waren untersagt. „Bleibt zuhause!“ war wie bei uns das Motto, was in Nordghana nur ungleich schwieriger unter den hygienischen Bedingungen und Wohnverhältnissen umzusetzen ist. Mühsam erarbeitete Einkommensquellen wie Straßenverkauf von Gütern aller Art brachen weg und brachten viele Familien, die ihr Leben von Selbstversorgung und Verkauf von erzeugten Waren fristen, in neue Notlagen.

In dieser Notlage konnte das Ghana – Partnerschaftskomitee durch eine finanzielle Unterstützung Engpässe in der hygienischen Versorgung lindern helfen. So wurde es der Pfarrei St. Francis Xavier ermöglicht, Mund/Nasen –  Masken und Desinfektionsmittel zu erwerben, die an die Bedürftigen verteilt  und zur Wiedereröffnung der Kirchen genutzt wurden.

Wie auch bei uns führten Handwerksbetriebe ihre Arbeiten weiter fort und so konnte mit der finanziellen Hilfe des Partnerschaftskomitees die Einfriedung des Kirchengeländes vollendet werden, um eine weitere illegale Landnahme, die dort an der Tagesordnung ist, zu verhindern. Ebenfalls wurde direkt an der Einfriedung ein Kiosk für die Frauengemeinschaft errichtet, der es den Frauen ermöglicht, Produkte zu verkaufen, die nun in dem geschützten Bereich angebaut werden.

Die Corona – Pandemie hat auch wieder deutlich werden lassen, wie dringend eine nachhaltige Lösung der Trinkwasserproblematik ist. Der Ort Yapei ist (noch) nicht an eine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, sondern ist vom Wasser des Weißen Volta abhängig, das die Bevölkerung über große Entfernungen in Kanistern herantransportiert. Alternativ dazu gibt es vereinzelte Brunnen, deren Wasserqualität aber keiner Kontrolle unterliegt. Auf diese Weise ist die Wasserversorgung das Einfallstor für Infektionskrankheiten aller Art. Die Partnerschaftskomitees beider Pfarreien arbeiten an einer nachhaltigen Lösung des Wasserproblems, bei der alle Möglichkeiten erwogen werden und vor allem die Expertise von hiesigen und lokalen Wasserfachleuten hinzugezogen wird.

Nach einigen Wochen des Stillstandes in den Gremien sind nun unter den gebotenen Sicherheitsvorschriften wieder Sitzungen und Beratungen möglich. Wichtigster Tagungsordnungspunkt sowohl in Ghana als auch hier in der Pfarrei St. Margareta wird dabei das o.g. nächste Projekt sein: Eine nachhaltige Wasserversorgung.

Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann Spenden auf das Konto DE04 4166 0124 7401 5010 01 „Spenden für Ghana“ überweisen.

Text & Foto: Robert Voß