Mit einer prunkvollen Messe in der Abteikirche Liesborn begann der Festtag zum 100. Gründungstag der Kolpingfamilie Liesborn am 6. November. Zelebrant Pastor Ludger Schlotmann gestaltete die Messe gemeinsam mit dem Kirchenchor Liesborn und dem Männerchor Benteler (Leitung von Hildegard auf der Landwehr) Etwa 70 Gäste aus verschiedenen Vereinen, aber auch Privatpersonen, waren gekommen, um dem 1. Vorsitzenden Bernhard Speckemeier und seinen Vorstandskollegen für ihren Einsatz zu danken und dem Verein zum Jubiläum zu gratulieren.
Pastor Schlotmann beeindruckte die Besucherinnen und Besucher mit einer Rede, die zum Nachdenken anregte. Er erläuterte, dass es in der Geschichte immer Menschen zweiter Klasse gegeben habe, die als wertlos betitelt worden sind. „Das ist nicht im Sinne von Adolf Kolping“, predigte er, „dieser hielt die Menschenwürde immer hoch und stand dafür, dass der Mensch an sich wertvoll ist. Diese Jubiläumsfeier ist somit auch eine Feier des Wertes der Menschen. Wir möchten den Wert des Menschen hochhalten. Egal ob Frau, Kind oder Mann, Erwachsene, Jugendliche, Alte, egal ob Deutscher, Türke oder Ukrainer, wir als Menschen sind wertvoll.“
Pastor Schlotmann rief die Menschen auf, im Sinne Adolf Kolpings dazu beizutragen, dass andere Menschen ebenfalls ein wertvolles und gutes Leben führen können. „Wir sind eine Gemeinschaft. Ich wünsche mir mehr Gemeinschaften, wie die Kolpingsfamilie, die durch ihre sozialen Angebote ehrenamtlich den Menschen etwas Neues geben, damit die Menschen spüren: Es tut gut, das Leben aktiv zu gestalten. Es geht nicht darum, etwas für die Menschen zu tun, sondern mit ihnen“, beendete er seine Predigt.
Der anschließende Festakt im Klosterhof war aufwändig durch den Vorstand vorbereitet worden. Nach der Begrüßung durch Bernhard Speckemeier, folgten dankende und lobende Vorträge durch den Kreispräses Ludger Schlotmann, den Bezirksvorsitzenden Heinz Strunk, die Verbandsreferentin Stefanie Haverkock und den Diakon Martin Voss. Anschließend nahmen Bernhard Speckemeier und Ludger Temmen die Gäste auf eine kleine Zeitreise mit. Hier wurde noch einmal deutlich, was die Kolpingfamilie nicht nur in den letzten 100 Jahren geleistet hat, sondern was sie auch aktuell für das Gemeindeleben in Liesborn bedeutet.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen sorgte die Liesborner Theatergruppe mit plattdeutschen Sketchen für Unterhaltung. Anschließend konnten die Gäste die Ausstellung bewundern, in der man sich unter anderem die fast 100 Jahre alte Vereinsfahne und das erste Protokollbuch von 1921 ansehen konnte. Deutlich wurde, dass der Gedanke Adolf Kolpings immer noch den Zeitgeist trifft, es aber vielen Kolpingsfamilien schwerfällt, junge Menschen langfristig zu begeistern, aktiv im Verein mitzumachen. „Wir nehmen auch Mitgliedsanträge auf Zetteln oder Bierdeckeln entgegen“, so Diakon Martin Voss. Jeder junge Mensch könne dazu beitragen, den Wert des Menschen hochzuhalten und die eigene Zukunft und die der Menschen in der Gemeinde nachhaltig durchs Ehrenamt zu prägen.
Weitere Infos zur Kolpingsfamilie Liesborn gibt es unter folgendem (externen) Link.
Fotos/Text: privat