Kräuterbinden der KFD und Heilige Messe mit Krautbundweihe 

Bereits Tage vorher hatte KFD Mitglied Mechthild Huchtkemper mit dem Fahrrad alle ihr bekannten Felder, Wiesen und Gräben in den Bauernschaften zur Vorbereitung des Krautbundbindens inspiziert und Feldblumen und Wildkräuter gesammelt. Trotz des ergiebigen Regens in den letzten Wochen oder gerade deshalb gab es hier in der Region eine große Auswahl im Pflanzenreich.

Das KFD-Team bedankt sich ausdrücklich für die vielen Pflanzenspenden, die aus den Gärten und von den Feldern der Gemeindemitglieder und Mitbürger stammten und gerne abgeholt wurden. Auch alle vierzehn Blumenbinderinnen hatten Blumen und Kräuter aus ihren Gärten mitgebracht. Die Auswahl umfasste Arnika, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Fenchel, Johanniskraut, Kamille, Karde, Klee, Lavendel, Pfefferminze,  Rainfarn, Ringel- und Sonnenblumen, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Sonnenhut Thymian, Triticale, Weizen und Zitronenmelisse und -minze.

von links: Hedwig Ortmann, Margret Weimann, Christa Pavlik, Ulla Franke, Waltraud Jahnke, Hildegard Bartel, Mechthild Huchtkemper, Marlies Kettrup, Roswitha Bücker, Martina Heyer-Schuck, Ulla Westkemper, Christa Eßmann, Ingrid Rump u. Ellen Schultz

Zu biblischen Zeiten gehörten viele Kräuter zum Alltagswissen. Die Verwendung der Pflanzen unterscheidet sich je nach Region und ist nicht vorgeschrieben. Sieben Kräuter als symbolische Bedeutung für die sieben Schöpfungstage und Blumenblüten banden vierzehn Frauen im Pfarrheim mit Naturbast zu Büscheln mit einer Schlaufe zum Aufhängen zusammen. In vielen Stunden kamen 240 Sträuße zusammen und die Zusammenarbeit im dufterfülltem Raum mit Blick auf die Heilkräuter war fast schon ein meditatives Erlebnis.

Nach einem arbeitsreichen Nachmittag im Pfarrheim präsentierten die Frauen ihre luftigen, mit duftenden Kräutersträußchen gefüllten Weidenkörbe für das bevorstehende Hochfest Maria Himmelfahrt. Mit Kaffee und Kuchen und einem gemütlichen Beisammensein wurde den fleißigen Helferinnen anschließend gedankt.

Zur Tradition der KFD Wadersloh gehört es, dass auch die KFD Mitglieder im St. Josefs-Heim Wadersloh, die nicht mehr zur Kirche kommen können, ein Kräutersträußchen bekommen.

Einer Legende nach haben die Jünger Jesu, als sie das Grab Mariens öffneten, darin nicht den Leichnam, sondern Rosenblüten und Kräuter gefunden. Daraus entwickelte sich der Brauch der Marienverehrung, Kräuter an Mariä Himmelfahrt zu weihen. Aus den Kräutern bereitete man bei Krankheiten einen Tee, falls ein Vieh krank wurde, wurden geweihte Kräuter ins Futter gegeben, bei Unwetter warf man Kräuter ins offene Feuer, um sich zu schützen.

Das Hochfest Mariä Himmelfahrt ( Mariä Aufnahme in den Himmel ) wird in der römisch-katholischen Kirche alljährlich am 15. August gefeiert. Seinen Ursprung hat das Fest bei Cyrill von Alexandrien im 5. Jahrhundert, der es eingeführt und auf den 15. August gelegt. Mariä Himmelfahrt ist zugleich das älteste bekannte Marienfest.

In der Heiligen Messe mit Kräuterweihe in der Pfarrkirche St Margareta ging Pfarrer Martin Klüsener in seiner Predigt auf das Wirken Marias zu Lebzeiten und ihrer Aufnahme in den Himmel ein. Zum Ende des sehr gut besuchten Hochamtes bedankte er sich für alle Blumen und Kräuter von den Feldern und aus den heimischen Gärten und dankte den KFD Frauen für das Binden der Kräutersträuße und die Blumen in der Kirche, dem KFD Liturgiekreis für die Mitgestaltung und dem Vokalensemble aus Mitgliedern des Kirchen- und Kinderchores unter der Leitung der Kantorin Dr. Elena Potthast- Borisovets für die musikalische Begleitung der Heiligen Messe und lobte besonders die Messdienerinnen und Messdiener für ihren ersten liturgischen Dienst in der Kirche. Im Einklang mit allen Gottesdienstbesuchern bezeichnete der Pastor diesen Festgottesdienst als gemeinsame Teamarbeit. Die gesegneten Kräutersträuße wurden nach der Messe an die Gemeindemitglieder verteilt. Weitere Sträuße stehen zum Abholen in der Kirche vor dem Altar.

Foto/Text: R. Bücker u. E. Schultz