Festliche Hubertusmesse in Liesborn

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Hubertusmesse in der Abteikirche Ss. Cosmas & Damian stellte am Sonntag die musikalische Begleitung durch die Jagdhornbläser des Hegerings Liesborn-Diestedde dar: Unter der Leitung von Andreas Wolbracht bereicherten die Jagdhornbläser die Heilige Messe mit 14 beeindruckenden Liedern und Chorälen. Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher konnten sich auf eine vielseitige Auswahl freuen, die von traditionellen Stücken bis hin zu modernen Kompositionen reichte und ein unvergessliches Klangerlebnis ermöglichte. Das Eintauchen in die harmonischen Klänge der Parforce- und Fürst Pless-Hörner ergänzte stimmungsvoll die spirituelle Botschaft der Hubertusmesse in Liesborn.

Am 3. November 743 wurden die Reliquien des heilige Hubertus erhoben. Bereits seit dem 11. Jahrhundert gilt er als Schutzpatron der Jäger, Hunde, Natur und Umwelt. Jedes Jahr um den 3. November erinnern Jägerinnen und Jäger in verschiedenen Regionen an ihren Schutzpatron und feiern die tradtionellen Hubertusmessen – so auch in Liesborn, wo die Jagdhornbläser des Hegerings seit 30 Jahren musikalisch mitwirken.

Nur wenig ist über den Heiligen Hubertus bekannt. Überliefert ist seine Freude an der Jagd. Während einer Jagd – ausgerechnet an einem Karfreitag – begegnete Hubertus einem Hirsch. Als er diesen verfolgte, erschien ein Kreuz zwischen dessen Geweihen. Dieses Bekehrungserlebnis veränderte sein Leben für immer. Pastor Martin Klüsener hob in seiner Predigt hervor, dass die Legende nicht primär eine Kritik an der Jagd darstellt, sondern vielmehr eine Kritik an der Selbstsucht und einer falschen Einstellung zur Jagd. Hubertus war von seiner Jagdleidenschaft so vereinnahmt, dass er die tiefere Botschaft Gottes vergaß. Erst die Begegnung mit dem Hirsch ließ ihn innehalten und brachte ihn zur Rechenschaft gegenüber Gott. Die Begegnung mit dem Schöpfer führten zu einem radikalen Umdenken bei Hubertus.

Für Jägerinnen und Jäger steht ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur im Vordergrund. Überzähliges Wild zu schießen gehört dazu, jedoch mit dem Ziel, die Schöpfung zu bewahren und zu pflegen, wie es auch im Buch Genesis steht. „Im Bereich der Jagd zeigt sich Verantwortung in Waldgerechtigkeit und Hege. Manchmal muss man dann den ‚Finger gerade lassen'“, bediente sich Pastor Klüsener sprachlich dem Jagdjargon. „Das nötige Maß an Schonung – die Hege – ist ein Dienst an einem Stück Schöpfung“, fasste er die vielfältigen Maßnahmen der Jägerschaft im Bereich des Schutzes von Wald und Tier zusammen.

Hubertus‘ Begegnung mit Christus war ein Moment tiefster Einsicht, der seinem Leben eine neue Richtung gab. Pastor Klüsener betonte, dass solche Augenblicke auch heute im alltäglichen Leben stattfinden können – sei es in Gesprächen mit Menschen oder in der Rettung aus einer Notlage. In solchen Situationen sollten wir uns fragen, was Gott uns damit sagen möchte und wie sein Ruf in unserem alltäglichen Leben widerhallt. Abschließend zeigt die Predigt von Pastor Klüsener, dass die Hubertusmesse und ihre Botschaft nicht nur für Jägerinnen und Jäger relevant ist, sondern für alle, die sich nach einer tieferen Bedeutung in ihrem Leben sehnen und den Ruf Gottes in ihrem Alltag suchen.

Weitere Hubertusmessen mit den Jagdhornbläsern des Hegerings finden 2023 wie folgt statt:

  • 04. November um 18:30 Uhr in Mariä-Himmelfahrt in Lippstadt-Cappel
  • 05. November um 18:30 Uhr in St. Stephanus, Beckum
  • 12. November um 11:00 Uhr in St. Canisius, Berlin-Charlottenburg