Kardinal Lehmann✝: Eine entscheidende Gestalt für die Kirche in unserem Land

Bischof Genn würdigt verstorbenen Kardinal Karl Lehmann

Münster (pbm/sk). Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, hat den am frühen Sonntagmorgen (11. März) verstorbenen, langjährigen Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, als „entscheidende Gestalt“ für die Kirche in Deutschlang gewürdigt.

Die Stellungnahme von Bischof Genn im Wortlaut:

„Nach dem Tod von Joachim Kardinal Meisner im vergangenen Jahr markiert der Tod von Karl Kardinal Lehmann ebenfalls das Ende einer kirchengeschichtlichen Ära, die er ganz wesentlich mitgestaltet und geprägt hat. Zwei unterschiedliche Bischofsgestalten, die bisweilen auch wie Antipoden gewirkt haben, haben nun ihre Vollendung beim Herrn gefunden.

Karl Kardinal Lehmann hat über viele Jahrzehnte hinweg die Kirche von Mainz und die
Deutsche Bischofskonferenz und damit die Kirche in unserem Land gestaltet. Grundlage war für ihn sein Leitwort, im Glauben fest zu stehen. Aus diesem Wort heraus hat er seine  Arbeit in der Diözese als auch auf der Ebene der Kirche in Deutschland gestaltet. Er hat sich nicht gescheut, sich in alle Auseinandersetzungen dieser immer mehr säkularisierten Zeit für die Verkündigung des Evangeliums einzusetzen und mit großer theologischer Kompetenz und einem umfassenden Wissen dem Glauben und der Kirche Stimme zu geben. Das hat ihm ein hohes Ansehen verschafft, und ich habe immer wieder bewundernd wahrgenommen, mit wie vielen Fragen er sich detailreich und minutiös beschäftigt hat. Es hat jemand, meines Erachtens zu Recht, behauptet, es gäbe kein Buch, das Karl Lehmann nicht gelesen hat. Er war sicherlich für die Zeit der Kirche in unserem Land eine entscheidende Gestalt.

Persönlich habe ich ihm zu danken, weil er von Anfang an, seit ich mit ihm Kontakt hatte, mit Wertschätzung und Respekt meine Arbeit begleitet hat. Deshalb bin ich ihm sehr dankbar und weiß mich in der Trauer und in der Hoffnung mit allen verbunden, die jetzt von ihm im Bistum und in der Familie und weit darüber hinaus Abschied nehmen.

Festzustehen im Glauben bedeutet auch, unerschütterlich in der Hoffnung zu sein. In dieser Hoffnung nehmen wir Abschied von ihm und sind zuversichtlich, dass der Herr ihm all das vergelten wird, was er unter dem Einsatz all seiner Kräfte gewirkt und zuletzt auch erlitten hat.“

Quelle: Bischöfliches Generalvikariat Münster / Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit/Bischöfliche Pressestelle | Beitragsbild: pixel2013, pixabay