Geistlicher Impuls vom 30. März: Über den Wolken…

von Pastoralreferentin Karin Schmeing

Bild: Pixabay

Vater unser im Himmel …

Erinnern Sie sich an das Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken“?
„Über den Wolken – muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.
Alle Ängste alle Sorgen – sagt man – blieben darunter verborgen –
Und dann – würde, was hier groß und wichtig erscheint,
plötzlich nichtig und klein.“

Wenn wir als Christen den Begriff „Himmel“ benutzen, denke wir oft an den Ort, wo unsere lieben Verstorbenen bei Gott sind. Ein Ort, wo wir Gott zentrieren.
Aber aus dem Glauben heraus ist der „Himmel“ doch anders zu verstehen. Himmel ist da, wo wir spüren, dass Gottes Botschaft im jetzigen Leben schon gegenwärtig wird.
Wir kennen alle den Ausspruch: „Dich schickt der Himmel!“

Wie viele himmlische Erfahrungen können wir gerade in diesen letzten Tagen machen.
Da erleben wir, dass endlich Menschen, die immer für uns da sind, gedankt wird. Seien es die Pflegekräfte, Erzieher*innen und Lehrer*innen,
Polizei und Feuerwehr – die gerade in der letzten Zeit eher in der Öffentlichkeit angefeindet wurden und bei ihrer Arbeit behindert wurden.
Oder auch die vielen Menschen, die für unsere Versorgung da sind: im Einzelhandel, die Fernfahrer und auch die vielen Erntehelfer, die jetzt auf den vielen Höfen fehlen.
Endlich werden ihre Wichtigkeit und ihr Dienst für die Gesellschaft wahrgenommen.
Wir spüren, wie viele Menschen „der Himmel schickt!“

Aber ich möchte auch die vielen anderen himmlischen Erfahrungen in unserem Zusammenleben in den Blick nehmen, wo Menschen solidarisch füreinander da sind. Kleine Einkäufe erledigen; schnell mal ein Telefonat mit jemanden führen; An die denken, die alleine leben; gegenseitig auf die Kinder aufpassen; der freundliche Blick beim Einkauf dem Fremden gegenüber trotz körperlicher Distanz und vieles mehr.

„Über den Wolken“ – in dem Reich Gottes, dass unter uns entstehen kann, erscheinen uns die bisherigen Sorgen und Ängste wirklich nichtig und klein.
Diese derzeitige Beschränkung auf das Nötigste machen uns wieder demütiger – für das wirklich Wichtige im Leben.

Beten wir in diesen Tagen doch mal ganz bewusst die Sätze des Vater unsers:
„Dein Reich komme. Dein Wille geschehe – wie im Himmel so auf Erden.“

„Der Himmel ist ein Spiegelbild Gottes, der Mensch ist der Spiegel aller Wunder Gottes!“ (von Hildegard von Bingen)

von Pastoralreferentin Karin Schmeing